Lebenslauf/ Curriculum

 

BIOGRAFIE

 

1960 geboren in Justo Daract, San Luis, Argentinien

1977 – 1982 Studium an der “Antonio N. de San Luis‘ Kunsthochschule, Argentinien

1986 – 1988 Aufenthalt an der Schule für Wandmalerei „David A. Siqueiros“ Managua/Nicaragua

1986 – 1997 Arbeitsaufenthalte in Nicaragua, Argentinien, Kuba, Deutschland, USA und Schweiz

1997 – 1999 Stipendium des DAAD an der Hochschule für Bildende Kunst, Hamburg,   Deutschland

2001 –            Fester Wohnsitz in Bielefeld

2002 –            Mitglied im Kunsthaus „Artists Unlimited“, Bielefeld

 

Künstlerische Werke

 

ARBEITEN UND AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL):

2020 „Maurerinnen aus Bolivien“ Ausstellung im LWL-Industriemuseum Ziegelei, Lage.

2020  Wandbild, Noussa Artfestival 2020 Griechenland.

2020 Wandbild, “Sustainable Development Goals“ im Simeonskirchhof , Minden.

2020 Wandbild,Historischen Institut, Universität Duisburg-Essen.

2020 „Arbeiterinnen“  Ausstellung , Kulturzentrum Kolibri, und Kulturschloss Wandsbek, Hamburg.

2019 „Constructoras“, Ausstellung, Maschine Halle, Herten.

2019  Projekt „Constructoras , ASOMUC“  Maurerinnen im La Paz, Bolivien.

2018  „Auf Augenhöhe“, Reflexionen in Bildern und Skulpturen, MuseumHexenbürgermeisterhaus, Lemgo.

2018 „Arbeiterinnen“, Galerie in der Werretalhalle, Löhne.

2017  Wandbild, „Frauenrechte“, Jugendgästehaus,  Bielefeld.

2017 „Augenhöhe“, Galerie Art Minden, Minden.

2017 „Textil Werkstatt“, Industriemuseum Zeche Zoller, Dortmund.

2016 „Kittelfrauen“, Ausstellung im Kunsthaus BBK, Braunschweig.

2015 „Obreras & Mujeres“, Ausstellung im Museo de la Mujer,  Evita Museum, Buenos Aires

sowie in der Universität Nacional  de Lanùs, Argentinien.

2014 “Frauen und Arbeit” Textil-Technikum MonfortQuartier, Mönchengladbach.

2013 “Mujer Trabajo Dignidad” Verdi, Karlsruhe.

2013 „Aufarbeitung Kooperative Textil San Remo“, Ausstellung  „Artists Unlimited“, Bielefeld,

2012   “Arbeit und Musse” Frauenkulturhaus, Hamburg.

2012  «Trabajadoras del Mundo», Ausstellung  Frauenmuseum, Wiesbaden.

2012 „Produktionsstrecke“, Ausstellung im Museum Wäschefabrik, Bielefeld.

2012 „Mujeres Trabajadoras“, Ausstellung in der argentinischen Botschaft, Berlin.

2011 „Trabajadoras III“, Ausstellung im LWL-Industriemuseum Ziegelei, Lage.

2011 „Arbeitswelt“ Ausstellung in den Stadtwerken, Bielefeld.

2011 „Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit“ Ausstellung im LWL – Industriemuseum ZecheNachtigall, Witten.

2009  „Von hier nach da“ Ausstellung in der Maschinenhalle Zeche Scherlebeck, Herten

2009  Installation, Straßenbahnhaltestelle Universität , Bielefeld.

2008  „Arbeiterinnen II“ Ausstellung im Filmhaus, Bielefeld.

2007  Wandbild im Internationalen Begegnungszentrum IBZ, Bielefeld.

2006  ”Arbeiterinnen”, Ausstellung in der Galerie „Artists Unlimited“, Bielefeld.

2005  „Femmes, travail et formation”, Skulptur im öffentlichen Raum, Genf.

1994 – 2016  Wandbilder Frauen Freiluftgalerie, Hamburg.

1994 – 1995  „50 Jahre Holocaust“ Wandbilder & Installation, Hamburg.

1992 -1993  „500 Jahre Eroberung und Widerstand Lateinamerikas“ Wandbilder, Hamburg,     Bremen,  Troisdort, Ancona, Italien.

1986 – 2000  Wandbilder und Ausstellungen in Lateinamerika, USA, Deutschland, Italien  und  Schweiz.

 

 

 

 

 

Biografía

1960 Nace en Justo Daract, San Luis, Argentina.

1977-1982 Escuela Sup. de Bellas Artes “Antonio N. De San Luis”, Villa Mercedes, San Luis, Argentina.

1986-1988 Escuela de Arte Público Monumental “David A. Siqueiros , Managua, Nicaragua.

1997- 1998 Beca de estudio del D.A.A.D en Hochschule für Bildende Kunst  Hamburgo, Alemania.

1986 -1991 Reside en Nicaragua y realiza murales en distintas ciudades junto con el    colectivo “Boanerges Cerrato”.

Fundadora del proyecto de talleres deMuralismo para niños y adolecentes, “Funarte” Estelí, Nicaragua.

Murales 

-Mural en el Centro de Cooperación “El Caimito” Cuba.

1992 Trabaja en diversos murales con el tema “500 años de resistencia y colonialismo “    en Italia y Alemania.

1994-1996  Realiza diversos murales con el tema “50 años del Holocausto” ,Hamburgo.

-“Jüdische Kultur am Grindel” Universidad HWP.

-Homenaje a “Lucile Eichengreen” Instalación en el Puerto de Hamburgo.

– Murales en el proyecto “Frauenfreiluftgalerie” Puerto de Hamburgo.

1997-2000 Murales en la Escuela “Héroes de Humbold 7 “, La Habana, Cuba.

-Proyecto con Jóvenes en el Centro cultural de South Bronx Center, y Eddie Byrne Center Jamaica, ambos en la ciudad de New York, Estados Unidos.

2001 Se radica en Alemania.

2002 – Miembro del Proyecto artístico “Artists Unlimited” Bielefeld, Alemania.

2005  Escultura Pública “Femmes, travial et formation” Ginebra, Suiza.

– Mural en la Universidad de Bielefeld , Alemania.

2006  Residencia en “Funarte” Estelí Nicaragua.

Exposiciones 

2017 “Arbeiterinnen” Galeria in der Werretalhalle, Stad Löhne. Alemania.

2017 “Augenhöhe” Galerie ArtMinden, Minden.

2016 “Textil Werkstatt” Industriemuseum (Museo de Industria) Zeche Zollern,  Dortmund.

2016 “Kittelnfrauen” Kunsthaus BBK, Braunschweig, Alemania.

2015 “Obreras & Mujeres” Universidad Nac. de Lanùs,  Prov. de Buenos Aires, Argentinien.

2015 “Obreras & Mujeres” Evita Museum, Buenos Aires, Argentinien.

2015 “Obreras & Mujeres” Museo de la Mujer (frauenMuseum) Buenos Aires, Argentinien.

2014 “Frauen und Arbeit” Textil-Technikum MonfortQuartier, Mönchengladbach,Alemania.

2013 “Mujer Trabajo Dignidad” Verdi, Karlsruhe.Alemania.

2012   “Arbeit und Musse” Frauenkulturhaus, Hamburg ,Alemania.

2012 “Trabajadoras del mundo” Frauen Museum, Wiesbaden,Alemania.

2012 “Produktionsstreke” Museum Wäschefabrik, Bielefeld, Alemania.

2012 ”Mujeres Trabajadoras” Embajada Argentina, Berlin, Alemania.

2011 “Arbeitwelt“ Stadwerke, Bielefeld, Alemania.

2011 “Trabajadoras del Mundo“ Museo de Industria LWL -Zeche Nachtigal, Witten,Alemania.

2011 “Trabajadoras III”  Museo de Insdustris LWL-Ziegelei, Lage.Alemania.

2009 “Von hier nach da” Zeche Scherlebeck, Herten, Alemania.

2008 “Arbeiterinnen II‘ Nachtansichten, Filmhaus, Bielefeld.Alemania.

2006 “Arbeiterinnen”, Galerie “Artists Unlimited‘, Bielefeld, Alemania.

 

Prof. Dr. Monika Sigmund http://www.unglaublich-weiblich.de/pdf/2001_cecilia_herrero-laffin.pdf http://www.geowis.de/

Dr. Monika Sigmund

Cecilia Herrero-Laffin – Kunst für eine bessere Welt

Cecilia Herrero-Laffin ist eine außergewöhnliche Künstlerin. Ihr Lebensweg führt durch viele verschiedene Länder. Sowohl die Künstlerin, wie auch ihre Kunst sind geprägt von den Perspektiven – und Möglichkeiten –, die ein solches Leben zwischen Lateinamerika und Europa ermöglicht. Gleichzeitig bezieht sie in ihrer Kunst und auch mit ihrer Kunst Stellung: Sie engagiert sich in der Auswahl der Themen, wie auch in den Blickwinkeln, die sie uns als Betrachter aufzeigt. Cecilia Herreros künstlerische Biographie ist geprägt von gesellschaftlichem, politischem und sozialem Engagement.

Nach ihrem Studium an der Akademie der schönen Künste in San Luis besuchte Cecilia Herrero in Managua (Nicaragua) die weltweit einzige Kunsthochschule für Wandmalerei. Die großflächige Malerei wurde ein wichtiger Schwerpunkt in ihrem künstlerischen Schaffen und sie darf heute auf eine große Zahl von erfolgreichen Wandbildprojekten zurückblicken.

Wandmaler knüpfen an eine Tradition der öffentlichen Kunst an, die letzten Endes bis in die Steinzeit zurückreicht. In Lateinamerika entstand nach der mexikanischen Revolution die Schule der ‚Muralistas’, die sich als politische Künstler verstanden und sich – wie ihr bekanntester Vertreter Diego Rivera – auf spezifisch mexikanische wie auch auf europäische Traditionen der Malerei bezogen.

Cecilia Herrero hat diesen Ansatz des ‚Muralismo’ gemeinsam mit anderen Künstlern weiterentwickelt. Wie die ‚Muralistas’ um Rivera setzt sie sich in ihren Arbeiten mit politischen und sozialen Themen auseinander. Gleichzeitig begreift sie ihre Bilder als zutiefst demokratische Kunst, da sie im öffentlichen Raum entstehen und nicht für ein exklusives Publikum in Museen oder Galerien. Außerdem bezieht sie in vielen Wandbild-Projekten Menschen direkt in den Entstehensprozess mit ein. Gemeinsam tragen alle Beteiligten ihre Vorstellungen zusammen und erstellen unter Anleitung der Künstlerin ein kollektives Projekt. Die Gruppe kann aus Nutzern eines Kulturzentrums bestehen, einer Anwohnerinitiative oder eine Gruppe Jugendlicher. In Nicaragua – wohin sie immer wieder zurückkehrt – arbeitet Cecilia Herrero seit über 20 Jahren mit Straßenkindern.

Oft widmet sie sich dabei politisch oder sozial engagierten Themen, wie z. B. beim Wandbild über jüdisches Leben im Hamburger Grindelviertel, das sie 1995 gemeinsam mit einer Gruppe Studierender erstellte. Eine 1994 mit anderen Malerinnen erstellt Wandbildreihe im Hafengebiet von Hamburg „Die Arbeit der Frau im Hafen“ erinnert von den Motiven her an ihre

aktuellen Arbeiten. Die Bilder greifen die verborgene und vergessene Welt der Frauenarbeit in einem von Männern dominierten Arbeitskosmos auf.

In Herreros Werken finden sich einige Motive immer wieder: die Thematisierung von Ungerechtigkeit und Widerstand, Hinweise auf den Alltag von Menschen, die aus andern Ländern zu uns kommen und die Beschäftigung mit arbeitenden Frauen.

In den Bildern und Skulpturen wird uns eine Welt nähergebracht, die zwar allgegenwärtig ist, doch die – vielleicht gerade deshalb – gerne übersehen wird. Cecilia Herrero hält den Blick und ihr Verdienst ist gerade das: genau hinzusehen. Sie zeigt uns die Welt der Frauen als Arbeiterinnen, Kleinunternehmerinnen und Hausfrauen.

Oft wird die Arbeit von Frauen als ‚unsichtbarer Arbeit’ bezeichnet, weil diese nicht in demselben Maße öffentlich ist, wie die Arbeit von Männern. Frauenarbeit geschieht oft im nichtöffentlichen häuslichen Bereich und vieles davon verschwindet, wie das Essen, welches gegessen und das geputzte Zimmer, das wieder unordentlich wird. „Frauen putzen,“ sagt Cecilia Herrero, „während Männer einfach glauben, dass es immer sauber ist.“ Über die Arbeit von Frauen wird oft hinweggesehen, sie wird als etwas Selbstverständliches wahrgenommen und von daher als ‚unsichtbar’ erlebt – ohne, dass jemand die ‚Sicht’ darauf legt. Cecilia Herrero hat das gemacht, hat die ‚Sicht’ darauf gelegt, holt das Selbstverständliche in unser Bewusstsein und zeigt die Frauen nicht nur als Arbeiterinnen, sondern als Personen, die ihre Würde ausstrahlen. „Tienen su honda“, wie Cecilia Herrero das ausdrückt.

Das Thema Putzen fasziniert die Künstlerin besonders. „Es ist ein wichtiges Thema in meinem Leben.“ Dabei ist sie besonders beeindruckt von der selbstverständlichen Leistung, wie sie z.B. nicaraguanische Frauen aufbringen: „Sie machen alles. Sie arbeiten, kümmern sich um die Kinder, kochen, waschen Wäsche, einfach alles. Sie arbeiten immer. Das erste, das sie morgen machen: sie kehren die Straße. Es gibt keine Straßenreinigung in Nicaragua. Das machen die Frauen. Jede vor ihrem Haus.“

Dabei unterscheiden sich die Portraits aus Deutschland und Lateinamerika nicht so sehr, wie dies vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Gemeinsam ist den Frauen, die kaum dem aktuellen Schönheitsideal entsprechen, eine Ausstrahlung, die durch den sensiblen Zugang der Künstlerin für uns wahrnehmbar wird: „Diese Frauen sind schön“, sagt sie, „aber sie sind es nicht in einem klassischen Sinn.“ Ihre Schönheit besteht in ihrer Stärke und ihrer Würde. Ihre Werke konservieren Augenblicke. Wir sehen Frauen konzentriert, in Gedanken, abwartend, in sich ruhend, oder den Moment einer Pause genießend. Obwohl die Portraits ahnen lassen, dass viele der Frauen ein beschwerliches Leben führen, ist der Blick auf sie nicht anklagend oder mitleidig. Es ist ein Kontakt auf Augenhöhe. Eine Perspektive, die sich nicht erhebt, nicht von oben auf die Objekte der Kunst schaut, sondern eine, die die anderen wahrnimmt als Menschen mit Kraft, mit Wünschen, mit Träumen und mit Möglichkeiten. Cecilia Herrero gibt

uns die Chance, an ihrem Blick teilzuhaben.

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Protagonistinnen des Alltäglichen

Arbeitende Frauen werden in unseren modernen Gesellschaften meist erst dann wahrgenommen, wenn sie in exponierte Stellungen vorgedrungen sind. Dass diese Wahrnehmung nicht der Realität entspricht, unterstreicht Cecilia Herrero-Laffin mit ihren Werken.
Von Mariam Backes (2011-07-23)
Mit siebzehn Jahren begann sie an der Kunsthochschule Antonio N. de San Luis Kunst zu studieren, mit 22 schloss sie ihr Studium ab. Danach begann für die 1960 in San Luis geborene Argentinierin das, was viele Künstler prägt: Wander- und Findungsjahre. Herrero-Laffin ging für knapp drei Jahre nach Nicaragua an die David A. Siqueiros-Schule, weltweit die einzige Kunsthochschule für Wandmalerei. Zu jener Zeit wurde Nicaragua von der Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) regiert, die 1979 die Diktatorenfamilie Somoza aus dem Land gejagt hatte.
Der Muralismo, wie die Wandmalerei in Anlehnung ans spanische Wort für Mauer oder Wand (el muro) bezeichnet wird, hat nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand seinen Ursprung im Jungpaläolithikum, der Jungsteinzeit.
Als Kunstform und -richtung erlangte er in den 1920er Jahren von Mexiko ausgehend Bedeutung, was vor allem dem damaligen Bildungsminister der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), José Vasconcelos (1886-1957), zu verdanken ist, der sich neben seiner Bildungsoffensive für die Mexikaner auch als Förderer Bildender Künste hervortat.
Zu den bedeutendsten Vertretern des Muralismo gehören daher – meist im Norden oder Nordwesten des Landes geborene – Mexikaner. So der aus Guanajuato stammende Diego Rivera (1882-1959), der im Bundesstaat Jalisco geborene José Clemente Orozco (1883-1949) oder die aus dem Bundesstaat Chihuahua stammenden Muralisten David Alfaro Siqueiros (1896-1974) und Aurora Reyes (1908-85). Deren Kunstwerke sind im Kontext zur damaligen revolutionären und post-revolutionären Epoche Mexikos entstanden.
Anders als die vor allem in der westlichen Welt entstandenen post-modernen Wandbemalungen und -besprühungen seit dem Ende der 1970er Jahre, die als Graffiti bezeichnet werden und noch nach Anerkennung als Kunstform suchen, kann der Muralismo vom Grundsatz her als ausdrucksstarke sozialkritische und politische Form der Malerei verstanden werden, die Wirklichkeiten abbildet und somit Bildungscharakter aufweist.
In dieser Tradition sieht sich Cecilia Herrero-Laffin, die prägende Jahre durch zahlreiche Arbeitsaufenthalte in Kuba, Deutschland, der Schweiz und ihrem Heimatland Argentinien hatte, wo sie murales hinterließ. 1997 mündete ihr eigener künstlerischer Weiterbildungsanspruch in ein zweijähriges DAAD-Stipendium an der Hamburger Hochschule für Bildende Kunst.
Zuvor hatte Herrero-Laffin, teils in Kooperation mit anderen Künstlerinnen – so Hildegrund Schuster und Janine Pavone -, schon Wandbilder an der Großen Elbstraße im Hamburger Hafen gefertigt. Zum Beispiel Frauenarbeit in der Fischindustrie (1994), Frauen bei der Kaffee-, Tabak- und Bananenernte (1994), Prostituierte (1995) und das viel beachtete Mural Für die Frauen vom Dessauer Ufer (1995).
Frauen bei der Arbeit und in deren Arbeitsumfeld zu malen und zu skulptieren, ist Herrero-Laffins Kernthema. Putzfrauen, Köchinnen, Näherinnen, Marktfrauen, Fischereiarbeiterinnen sind ihre Protagonistinnen des Alltäglichen. Im Auge des Betrachters kommen diese Kunstwerke wuchtig an, zumal dann, wenn man die gesellschaftliche Realität in Zeiten rauesten Kapitalismusses als oktroyierten Rahmen seiner eigenen Existenz nahezu machtlos ertragen muss.
Sie gehe in die Betriebe und an die Arbeitsstätten der Frauen, um sie, die Arbeiterinnen, wirklichkeitsnah in ihren Werken abzubilden, wie Herrero-Laffin GeoWis verriet. Diese Wirklichkeitsabbildung ist weit davon entfernt, um sie etwa mit einer Fotografie auch nur im Geringsten vergleichen zu können. Vielmehr malt und modelliert Herrero-Laffin ihre arbeitenden Frauen mal unscharf, mal grob, mal leicht abstrakt.
Immer aber unverkennbar in Situationen und Haltungen, die Aufschluss über die weibliche Arbeiterklasse geben. Es sind Bilder und Skulpturen, die von der Welt etwa einer zickig-zynischen Heidi Klum so weit entfert sind wie die Erde vom Uranus.
Cecilia Herrero-Laffin, die seit zehn Jahren Bielefeld als ihr deutsches Domizil auserkoren hat und vom Thema «Putzen» fasziniert ist – «Es ist ein wichtiges Zeichen in meinem Leben» -, sieht die Schönheit in Frauen der Arbeiterklasse – «nicht im klassischen Sinne» (!) – und versucht diese auch künstlerisch zu konservieren. Die Schönheit dieser Frauen bestehe «in ihrer Stärke und ihrer Würde.»
Die Künstlerin hat während der vergangenen gut zwei Jahrzehnte viele Ausstellungen gehabt. Ihre Werke, vor allem ihre murales, haben einer breiten nationalen und internationalen Öffentlichkeit Einblicke in die Arbeitswelt jenen Frauen gegeben, ohne deren Leistung weder eine Volkswirtschaft noch eine Familie funktionieren könnten.
Herrero-Laffin rückt die Dinge gewissermaßen zurecht, indem sie die der Arbeiterklasse angehörenden Frauen nicht nur würdigt, sondern ihnen größte gesellschaftliche Bedeutung beimisst. Jeder Revolutionär weiß, dass es ohne die Arbeit der Frauen keine Revolution geben kann, zumindest keine erfolgreiche.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gewährt der emsigen Argentinierin seit Ende Mai im LWL-Industriemuseum – Zeche Nachtigall – im nordrhein-westfälischen Witten eine wunderbare Ausstellung (bis 25.09.2011) ihrer Gemälde und Skulpturen unter dem Titel Trabajadoras del Mundo – Frauenarbeit. Der 38-seitige Katalog mit aufschlussreichen Texten, Zitaten und zahlreichen Abbildungen erscheint im Essener Klartext Verlag.
© Mariam Backes

 

 

 

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