1994-2015 Wandbild «Jüdisches Leben im Grindelviertel»

Wandbildgruppe-Grindel@gmx.net

Enstanden 1994

Das Wandbild «Jüdisches Leben im Grindelviertel» entstand 1995 auf dem Campus der Universität Hamburg. Eine studentische Gruppe aus Studierenden der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) und der Universität Hamburg hatte den 50. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus zum Anlass genommen und nach vielen Diskussionen und ausführlicher Recherche das Konzept für dieses Wandbild entwickelt.

Das ehemals jüdisch geprägte Grindelviertel mit der Bornplatz-Synagoge und dem Joseph-Carlebach-Platz, typischen Läden und historischen Straßennamen sollte samt der Menschen und ihrer Alltagssituationen, politischen Strömungen und Moden wieder sichtbar werden. Die Zerstörung dieses Lebens sollte wie eine klaffende Wunde dauerhaft erlebbar bleiben, so wie Nelly Sachs im zitierten Gedicht «Chor der Tröster» fragt: «Wer von uns darf trösten?».

Mit diesem Konzept und dem Gedicht von Nelly Sachs wandte sich der Entwurf auch sehr stark gegen jene geschichtspolitischen Tendenzen der 1990er Jahre, einen gesellschaftlichen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Raub- und Vernichtungspolitik zu ziehen.

Über dem Haupteingang der damaligen HWP (heute Fachbereich Sozialökonomie) hat Cecilia Herrero mit Unterstützung der Wandbildgruppe «Los Muralistas» das Bild im Sommer 1995 entsprechend der Entwürfe der Gruppe gemalt. Finanziert wurde das Projekt durch private Spenden und öffentliche Fördermittel. Die feierliche Eröffnung fand am 9. November 1995 im Rahmen der Gedenkveranstaltung zur Progromnacht statt.

2015 restaurierte Cecilia Herrero das Wandbild. Wieder wurden Spenden und Fördergelder durch die Wandbildgruppe akquiriert, um die Restauration zu ermöglichen.

Mehr als zwanzig Jahre nach der Entstehung des Wandbildes ist jüdisches Leben im Grindelviertel wieder präsent: Jüdische Cafés, Öffentliche Führungen zum Thema, Stolpersteine, die Talmud Tora Schule. Der Polizeischutz vor dem Gebäude der Talmud Tora Schule zeigt aber auch, dass jüdisches Leben nur unter strengen Sicherheitsmaßnahmen stattfinden kann.http://gdff.de/juedisches-leben-am-grindel/

Kontakt:  Wandbildgruppe-Grindel@gmx.net

»Jüdisches Leben am Grindel«

Restaurier 2015

 

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